Jabbour Douaihy: Morgen des Zorns
Roman aus dem Libanon
Aus dem Arabischen von Larissa Bender
Hanser Verlag, 2012
Ein Sohn begibt sich auf die Suche nach seinem ihm unbekannten Vater, der bei einer Blutfehde zwischen Familienclans erschossen wurde. Zwanzig Jahre nachdem ihn seine Mutter in die USA geschickt hat, kehrt Elija in den Libanon zurück. Er ist ein zerrissener Mensch, der ständig Geschichten über die eigene Herkunft erfindet. Getrieben von der Frage nach seinen Wurzeln, sucht Elija in seinem Heimatdorf Nachbarn, Freunde und ehemalige Feinde seines Vaters auf. Doch wer immer ihm seine Geschichte von jenem Massaker im Jahr 1957 erzählt, es ist eine andere. Jabbour Douaihy, der mit diesem Roman Finalist des arabischen Booker-Preis wurde, „zeichnet ein wahrhaft außergewöhnliches Bild eines noch gänzlich zu entdeckenden Nahen Ostens.“ (La Stampa)
Rezensionen:
der Freitag, 14. Dezember 2012
Der andere LITERATURklub ist eine Initiative der „Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien & Lateinamerika“. Klubberer bekommen in jedem Quartal die deutsche Ausgabe eines aktuellen Schreiberzeugnisses aus diesen Erdteilen zugesandt, auf dass sie die Erkundungsstiefel schnüren können. Dieses Mal im Briefkasten: „Morgen des Zorns“ des libanesischen Schriftstellers Jabbour Douaihy, aus dem Arabischen übertragen von Larissa Bender und erschienen im Hanser Verlag.
seniorweb.ch, 20. Novmeber 2012
Der Libanon, Land der schönen Zedern und Berge am Mittelmeer, wurde jahrzehntelang von blutigen Bürgerkriegen zerrissen. Wie Menschen danach leben, erfahren Sie im Roman von Jabbour Douaihy.
Deutschlandfunk, 29. November 2012
Etliche libanesische Romane befassen sich mit dem Bürgerkrieg, der den Zedernstaat 15 Jahre lang zerrissen hat, von 1975 bis 1990. Mit Jabbour Douaihy ist jetzt ein Autor übersetzt worden, der noch weiter zurückgeht: Sein autobiografisch motivierter Roman „Morgen des Zorns“ spielt vor dem Hintergrund der Libanonkrise von 1958. Von Beate Hinrichs
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Oktober 2012
Der Schriftsteller Jabbour Douaihy ist einer der bekanntesten Intellektuellen des Libanon. Im F.A.S.-Interview spricht er über die drohende Ausweitung des syrischen Bürgerkrieges auf sein Land.
Qantara.de, 25. Oktober 2012
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Oktober 2012
Jabbour Douaihy erzählt die Geschichte eines Christen im Libanon und kritisiert alte Männlichkeitsbegriffe. Von Stefan Weidner
WDR 3, Resonanzen, 12. September 2012
Der Libanon ist seit Jahrzehnten ein Zentrum arabischer Kultur und Literatur; aber er ist auch ein politisch äußerst instabiles Land. Kein Wunder also, dass sich etliche libanesische Romane beispielsweise mit dem Bürgerkrieg befassen, der den Zedernstaat 15 Jahre lang zerrissen hat, von 1975 bis 1990. Jetzt ist ein Autor übersetzt worden, der noch weiter zurückgeht: Jabbour Douaihys autobiographisch geprägter Roman „Morgen des Zorns“ spielt vor dem Hintergrund eines früheren, fast vergessenen kriegerischen Konflikts: der Libanonkrise 1958. Douaihys Geschichte beginnt ein Jahr zuvor, 1957. Eine Rezension von Beate Hinrichs
der Freitag, 12.September 2012
Libanon: „Morgen des Zorns“ von Jabbour Douaihy ist ein Entwicklungsroman aus dem Nahen Osten. Spannend. Von Fokke Joel
DRS2 (Schweizer Radio und Fernsehen), 9. September 2012
In seinem ersten auf Deutsch übersetzten Roman «Morgen des Zorns» widmet er sich eindringlich und berührend einem Kapitel der uralten Feindschaft zwischen den grossen Familienclans, dem Massaker von 1957 im nordlibanesischen Dorf Miziara. Was diese Fehde mit dem Bürgerkrieg im Libanon und der blutigen Aktualität in Syrien zu tun hat, erklärt die Übersetzerin Larissa Bender im Gespräch mit Ina Boesch.
Deutschlandradio Kultur, 22. August 2012
Eine Trauerfeier endet in einem Massaker, ein Zyklus aus Hass und Blutrache zwischen zwei Familien beginnt. 1957 wirklich geschehen, verarbeitet Jabbour Douaihy, Angehöriger einer der Familien, das erlebte nun in dieser Geschichte mit fiktiven Elementen. Von Stefan Weidner
WDR 5, 8. August 2012
In seinem Roman „Morgen des Zorns“ blickt der libanesische Autor Jabbour Douaihy wie durch ein Kaleidoskop auf sein Land und sein eigenes Dorf und spürt der Entstehung von Gewaltstrukturen nach. Scala spricht mit der Übersetzerin des Buches über ein Land und eine Region im Umbruch.
Neue Zürcher Zeitung, 31. Juli 2012
Die Krise in Syrien weckt Erinnerungen an den libanesischen Bürgerkrieg. Kaum jemand weiss hierzulande aber noch, dass es schon 1958 eine Libanonkrise gab. Der im Nordlibanon aufgewachsene Jabbour Douaihy beleuchtet jene Epoche in seinem Roman «Morgen des Zorns». Von Angela Schader
Kulturradio rbb, 30. Juli 2012
Für libanesische Autoren gibt es kein Entkommen: Alle schreiben, direkt oder indirekt, über den Bürgerkrieg. Der Bürgerkrieg im Libanon, latent oder manifest, ist in ihren Romanen immer gegenwärtig, selbst wenn er nicht ausdrücklich zum Thema gemacht wird. Und keinem Autor dürfte der Bürgerkrieg ein dringlicheres und persönlicheres Anliegen sein als Jabbour Douaihy, dem aus Zghorta im Nordlibanon gebürtigen Erzähler und Professor für französische Literatur an der Universität Beirut. Von Sigrid Löffler