Samar Yazbek: Schrei nach Freiheit
Tagebuch aus Syrien
Aus dem Arabischen von Larissa Bender
Nagel & Kimche – Hanser Literaturverlage, 2012
(vergriffen)
„Ich glaube nur, was ich mit eigenen Augen sehe“ – mit diesem Vorsatz nimmt die Journalistin Samar Yazbek an der Revolution gegen das Regime al-Assads in Syrien teil. Sie geht auf die Straße, befragt Demonstranten, aus der Haft entlassene Dissidenten, aber auch Polizisten. Bald wird sie selbst in die Ereignisse hineingezogen und mehrmals verhaftet und misshandelt. In eindringlichen Bildern erzählt Yazbek von Protest, Folter und Verzweiflung in Arabien. Als sie erfährt, dass ihr Name auf einer Todesliste steht, flieht sie mit ihrer Tochter ins Ausland. Yazbeks Erlebnisbericht ist ein erschütterndes, sprachlich brillantes Dokument über Widerstand und Menschlichkeit. Mit einem Vorwort von Rafik Schami.
Rezensionen:
literaturkritik.de, 10. Oktober 2012
In ihrem Tagebuch beschreibt Yazbek, was sich bereits seit über einem Jahr in Syrien ereignet. Es handelt sich um Ereignisse, welche die Propaganda des Regimes fortwährend zu leugnen versucht. Vielen Menschen, die in aller Stille und Anonymität verschwinden sollten, verleiht Yazbeks Tagebuch eine Stimme, um ihrem Leid und ihren Hoffnungen in der Weltöffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Von Hafid Zghouli
www.faust-kultur.de, August 2012
Wie fühlt ein Mensch, der jetzt in Syrien lebt und über Kämpfe in Homs, Aleppo und Damaskus nicht aus der Ferne erfährt, sondern selbst zu den Verfolgten zählt? Die syrische Autorin Samar Yazbek hat in ihrem Augenzeugenbericht über die Anfangsphase der syrischen Revolution diese Empfindungen mit eindrucksvoller sprachlicher Kraft nachvollziehbar gemacht. Wer ihr Buch „Schrei nach Freiheit“ kennt, wird kaum eine Zeitungszeile über den Krieg in Syrien lesen, ohne dass ihn die Bilder dieses Buches begleiten. Von Andrea Pollmeier
www.faust-kultur.de, August 2012
Für seine kurzen und langzeitigen Projekte, die er im Auftrag einer Fernsehanstalt erarbeitet, ist der Dokumentarfilmer Eduard Erne immer dort unterwegs, wo sich etwas kulturell, gesellschaftlich bewegt, wo Menschen wegen und trotz repressiver Lebensbedingungen es wagen, unerprobte Wege zu gehen. Nach dem Erscheinen des Buches »Schrei nach Freiheit« von Samar Yazbek befragte er die syrische Autorin nach den Hintergründen der Veröffentlichung und den Begleitumständen ihrer Entstehung. Die Fragen stellte Bernd Leukert
SWR2, 9. Juli 2012
Samar Yazbek ist inzwischen eine der bedeutendsten Stimmen des syrischen Widerstands. Hundert Tage lang fuhr sie kreuz und quer durch ihr Heimatland, überall dorthin, wo gekämpft und gemordet wurde; weil sie als Schriftstellerin und Journalistin nur zu gut wusste, dass sie in der Propagandamaschinerie des Assad Regimes nur das glauben durfte, was sie mit eigenen Augen sah. Aus ihren Berichten ist ein vielgelesenes Buch geworden. Doch der Preis dafür ist hoch: Sie wurde vom syrischen Geheimdienst verhaftet, zusammengeschlagen und zur Verräterin gestempelt. Aus Angst um ihr eigenes Leben, vor allem aber um das ihrer einzigen Tochter hat sie Syrien verlassen und lebt nun im Pariser Exil. Von Nadja Odeh
WDR 3, Mosaik, 21. Juni 2012
Die Revolution in Syrien fordert von Tag zu Tag mehr Opfer. Über 16 000 Menschen sind nach Angaben der Opposition seit Beginn der Unruhen gestorben. Die syrische Autorin Samar Yazbek hat diese Brutalität direkt zu Beginn der Revolution zum Anlass genommen, mit dem Regime zu brechen. Nach ihrer Flucht ins Pariser Exil hat sie ihre Erfahrungen in ihrem Buch „Schrei nach Freiheit. Bericht aus dem Inneren der syrischen Revolution“ festgehalten. Rezension von Kersten Knipp
Deutschlandfunk, 19. Juni 2012
Die Brutalität in Syrien ließ die Autorin, Journalistin und frühere Fernsehmoderatorin Samar Yazbek mit dem Regime brechen. Sie entstammt einer angesehenen, der Regierung verbundenen Familie und kritisierte das Assad-Regime öffentlich. Bis Juni 2011 hat sie die Ereignisse in ihrem Land akribisch notiert und in ihrem Buch in einen bestürzenden Text verwandelt. Von Kersten Knipp
die tageszeitung, 26. Mai 2012
Die syrische Schriftstellerin Samar Yazbek kämpft von ihrem Schreibtisch in Paris aus für die Freiheit ihrer Landsleute. Ein Gespräch über Diktatoren, Schergen und ein Volk im Aufbruch. Interview: Khalid El-Kaoutit
der Freitag, 23. Mai 2012
Kriegstagebuch „Schrei nach Freiheit“: Samar Yazbek zeichnet ein schwer erträgliches Bild von der Gewalt des Assad-Regimes. Von Kersten Knipp
Frankfurter Rundschau, 23. April 2012
Die syrische Autorin Samar Yazbek protestiert mit ihrem Buch „Schrei nach Freiheit“ gegen das Regime von Syriens Präsidenten Baschar Al-Assad. Während weltweit öffentlich aus dem Buch gelesen wird, lebt die Schriftstellerin in Angst. Von Astrid Kaminski
Deutschlandradio Kultur, 22. April 2012
Samar Yazbek ist eine Frau, die sich früh für den Kampf entschieden hat. Mit 16 verließ sie ihren Ehemann, weil er sie schlug, und jetzt mit Anfang 40 verließ sie ihr Heimatland Syrien, weil sie ein ehrliches Buch geschrieben hat. Von Lamya Kaddor
Badische Zeitung, 5. April 2012
Die Journalistin Samar Yazbek beschreibt, wie grausam das syrische Regime gegen die Opposition vorgeht. Von Annemarie Rösch
Wiener Zeitung, 30. März 2012
Die syrische TV-Journalistin Samar Yazbek war eng mit dem Clan von Präsident Assad verbunden. Dann wechselte sie die Seiten, schrieb ein Tagebuch über den Aufstand – und muss nun um ihr Leben fürchten.Von Verena Mayer
Deutschlandradio Kultur, 26. März 2012
Die syrische Schriftstellerin und Journalistin Samar Yazbek hat von Anfang an, im März 2011 beginnend, ein Tagebuchprotokoll über die Geschehnisse in Syrien geschrieben. Assad habe versucht, die Gesellschaft zu spalten, doch die Mehrheit glaube nicht mehr, was das Regime sagt. Samar Yazbek im Gespräch mit Katrin Heise
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. März 2012
Seit einem Jahr rebellieren die Menschen in Syrien gegen das repressive Regime Baschar al Assads. Auf die Proteste antwortet die Diktatur, die Baschars im Jahr 2000 verstorbener Vater Hafiz schon vor mehr als vierzig Jahren errichtet hatte, mit Bombardements, Folter und Mord. Von Joseph Croitoru
Der Tagesspiegel, 18. März 2012
In Syrien war sie ein Fernsehstar. Doch Samar Yazbek gab ihre Privilegien auf, ergriff Partei gegen das Assad-Regime – und musste fliehen. Eine Begegnung mit der Chronistin des Aufstands. Von Verena Mayer
Lillemors Frauenliteratur, 18. März 2012
Chronistin der syrischen Revolution: Bericht aus dem Inneren der syrischen Revolution
LITERARISCHES STRANDGUT & MEHR, 13. März 2012
(…) Wie und wie sehr sich die Lage innerhalb weniger Wochen veränderte, schildert die syrische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Journalistin Samar Yazbek in ihrem Tagebuch „Schrei nach Freiheit“. Eine nüchterne Chronologie war angesichts des bald täglichen Grauens, der zunehmenden Verunsicherung und persönlichen Bedrohung Yazbeks ohnehin nicht zu erwarten. Gelungen aber ist der engagierten Autorin ein persönliches, fast poetisches Zeugnis, zugleich ein eindringliches Stück Literatur voller Wut, Angst und Einsamkeit. Nach dem Regimewechsel „wird von mir verlangt werden, ein Gewissen und eine Zeugin der Wahrheit zu sein“, schreibt Yazbek. Mit diesem Tagebuch ist sie beides schon heute. Von Sabine Adatepe
Qantara.de, 12. März 2012
WDR 3, Resonanzen, 4. März 2012
Vor gut einem Jahr hat der „Arabische Frühling“ im Nahen Osten und Nordafrika Aufbruchsstimmung ausgelöst – auch in Syrien. Aber in Damaskus herrscht eine der brutalsten Diktaturen der arabischen Welt – weder der Widerstandsbewegung noch internationalen Appellen oder der arabischen Beobachtermission ist es gelungen, sie zum Machtverzicht zu bewegen. Stattdessen geht sie zunehmend brutaler gegen die Proteste vor. Baschar al-Assad führt Krieg gegen sein eigenes Volk, und Militär und Sicherheitskräfte stehen fest an seiner Seite. Eine unabhängige Berichterstattung ausländischer Journalisten war anfangs überhaupt nicht und ist auch jetzt nur sporadisch und eingeschränkt möglich. Jetzt gibt es ein erschütterndes Dokument einer Augenzeugin und Mitkämpferin: „Ich glaube nur, was ich mit eigenen Augen sehe“ ist das Motto der syrischen Journalistin Samar Yazbek. Von Beate Hinrichs
WDR 5, 2. März 2012
Als der Funke der arabischen Revolutionen im März 2011 auch auf Syrien überspringt, geht das syrische Regime von Beginn an mit äußerster Härte gegen die unbewaffneten Demonstranten vor. Die Schriftstellerin und Journalistin Samar Yazbek beginnt schon bald damit, die Ereignisse in einem Tagebuch zu dokumentieren. Sie reist durchs Land und beobachtet, nimmt an Demonstrationen teil, holt Zeugenaussagen von Aktivisten, Journalisten und Militärangehörigen ein. Daraus entsteht ein einfühlsames poetisches Werk über die syrische Revolution und das Leben in einer Diktatur. Jetzt erscheint das Tagebuch unter dem Titel „Schrei nach Freiheit“ auf Deutsch, Scala spricht mit der Übersetzerin Larissa Bender.
Neue Zürcher Zeitung, 1. März 2012
Die oppositionelle Syrerin Samar Yazbek hat ihre Aufzeichnungen über die ersten Monate des syrischen Aufstandes veröffentlicht. Am Dienstag stellte die Schriftstellerin in Zürich ihr Buch vor. Im Gespräch erläutert sie ihre Sicht der Situation in Syrien. Interview: Monika Bolliger
semestra, 1. März 2012
Samar Yazbek hat letztes Jahr während der syrischen Revolution menschliches Leid gesehen, das man sich als Aussenstehende nicht vorstellen kann; sie hat mit Gefühlen gekämpft, die man nicht nachempfinden kann. In ihrem Buch «Schrei nach Freiheit» unternimmt sie den Versuch, uns das Geschehen aus ihrer ganz persönlichen Perspektive nahezubringen. Am 28. Februar hat sie im Kaufleuten daraus vorgelesen. Von Tabea Buri
3sat, Kulturzeit, 15. Februar 2012
Während die USA und Europa nach dem Veto von Russland und China gegen eine UN-Resolution nach Wegen suchen, um das Blutvergießen in Syrien zu beenden, geht das Regime von Assad weiter gewaltsam gegen die Oppositionellen vor. Eine Chronistin des Aufstandes gegen eines der repressivsten Regime der arabischen Welt ist die Filmemacherin und Schriftstellerin Samar Yazbek.